Die besten Hobbyköche wissen, wie man sich bei klassischen Gerichten von der Masse abhebt – und wenn es um Fleisch geht, zeigt nichts so viel Können wie ein perfektes Anbraten. Vielleicht hast du schon mal gehört, dass man mit einem Traeger-Grill nicht richtig anbraten kann – da müssen wir widersprechen.
Beim Anbraten geht es darum, eine Oberfläche mit intensiver Hitze zu markieren, zu bräunen oder leicht zu verkohlen. Dadurch werden die natürlichen Aromen im Fleisch eingeschlossen und gleichzeitig neue, komplexe Geschmacksnoten erzeugt. Wenn Protein und Zucker auf über 175 °C erhitzt werden, beginnt das Fleisch zu bräunen und zu karamellisieren – und genau das hebt den Geschmack auf ein neues Level.
Dieser Geschmack ist es, der die Leute dazu bringt, ihre Teller bis zum letzten Bissen leer zu lecken.
Wie das Anbraten auf einem Traeger-Holzpelletgrill funktioniert
Für die besten Ergebnisse verwendest du am besten einen Traeger-Pelletgrill. Damit bekommst du nicht nur schöne Grillstreifen beim Anbraten, sondern auch einen ganz eigenen Geschmack und eine besondere Textur – anders als beim Anbraten auf herkömmliche Weise.
Im Traeger-Holzofen sorgt der Konvektionsventilator dafür, dass der Garvorgang etwa 20 % schneller abläuft. Wenn du das Fleisch direkt auf einen heißen Rost legst, beginnt sich das Protein zu erwärmen. Gleichzeitig reflektiert die Kälte des Fleisches die Temperatur zurück zum Grillrost, wodurch sich die Erwärmung der Fleischbereiche verlangsamt, die den Rost nicht direkt berühren.
Genau dort, wo das Fleisch den Rost berührt, findet die sogenannte Maillard-Reaktion statt – das ist die chemische Reaktion, die für die leckeren Bräunungstöne und die typischen Grillzeichnungen sorgt. Das Anbraten passiert also nur an den Kontaktstellen zum heißen Rost. Diese Bereiche garen schneller und heißer als der Rest des Fleisches, der durch die zirkulierende Konvektionswärme erhitzt wird.
Fleisch zum Anbraten vorbereiten
Bei größeren Fleischstücken wie einem Filet besteht deine erste Aufgabe darin, die sogenannte „silberne Haut“ oder überschüssiges Fett vom Fleisch zu entfernen. Das sorgt dafür, dass dein Steak gleichmäßig gart und keine zähen Stellen entstehen. Als Nächstes solltest du die Oberfläche so trocken wie möglich machen. Wenn du wenig Zeit hast, kannst du das Fleisch einfach mit einem Papiertuch trocken tupfen. Noch besser ist es aber, wenn du dein Steak über Nacht unbedeckt im Kühlschrank ruhen lässt – so trocknet die Oberfläche optimal und du bekommst eine schöne Kruste beim Anbraten. Eine weitere Methode ist das Salzen des Fleisches. Wenn du dich dafür entscheidest, solltest du das Fleisch mindestens eine Stunde ruhen lassen. Salz zieht Feuchtigkeit an die Oberfläche, und wenn du es zu früh grillst, kann die Feuchtigkeit die schöne Bräunung stören.
Ölen? Oder nicht ölen? Das ist hier die Frage.
Manche verwenden Öl wegen des Geschmacks, andere sogar zum Kochen – aber übertreib es auf keinen Fall aus Angst, dass dein Fleisch am Grillrost klebt. Es ist völlig normal, dass Fleisch am Anfang etwas haftet. Das hat weniger mit der Menge an Öl zu tun, sondern viel mehr damit, dass du der Maillard-Reaktion Zeit gibst, ihre Wirkung zu entfalten. Du solltest einfach abwarten, bis sich die Proteine im Fleisch verfestigt haben. Sobald das passiert, lässt sich das Fleisch ganz leicht wenden – und du bekommst diese schöne, aromatische Kruste, die jeder beim Grillen liebt. Deine Geduld zahlt sich aus – aber warte nicht zu lange, sonst trocknet dein Fleisch aus!
Top-Tipps zum Anbraten auf einem Grill
Stell sicher, dass dein Grill sauber ist. Wenn du auf einem schmutzigen Grill kochst, wird dein Essen kleben bleiben – ganz egal, was du sonst tust. Wenn das Reinigen nach harter Arbeit aussieht, kann dir ein ganz natürlicher Grillreiniger helfen.
Danach kannst du die Grillroste mit etwas Pflanzenöl würzen, damit nichts haften bleibt. Hier sind ein paar Tipps, wie du das perfekte Anbraten hinbekommst:
- Investiere in gusseiserne Grillroste, die besonders heiß werden und dir schöne Grillstreifen liefern.
- Heiz die Grillfläche richtig auf – auf mindestens 230 °C oder mehr. Sobald sie vorgewärmt ist, kannst du loslegen.
- Leg das Fleisch vorsichtig auf die Roste. Die Bratzeit hängt von der Fleischart und dem Schnitt ab, aber im Allgemeinen solltest du jede Seite 3–5 Minuten lang ohne Unterbrechung anbraten.
- Fass das Fleisch nicht an, bis es Zeit ist, es zu wenden. Wenn du zu früh daran herumstochst, verlierst du wertvolle Fleischsäfte – und das ruiniert dein schönes Anbraten.
Zum Wenden verwendest du am besten eine Zange oder einen Wender – oder den Pig Tail BBQ Flipper, wenn du’s richtig stylisch magst.
So brätst du deine Lieblingsspeisen an
Von Steaks über Meeresfrüchte bis hin zu Gemüse findest du hier Tipps, wie du jedes Mal schönes Anbraten erzielst.
Auf welcher Temperatur brät man an?
Heize deinen Grill auf etwa 260 °C vor, bevor du das Fleisch auflegst.
Wie man ein Steak anbrät
Ein perfekt angebratenes Steak ist medium-rare und braucht etwa 3,5 Minuten pro Seite auf dem Grill. Du musst dir keine Sorgen machen, ein gut marmoriertes Steak extra zu ölen – die hohe Hitze sorgt dafür, dass nichts kleben bleibt. Denk daran: Je dicker dein Steak ist, desto intensiver und saftiger wird der Geschmack. Schau dir unsere Anleitung zum Kochen eines Steaks je nach Stück an, wenn du wissen willst, wie du verschiedene Cuts perfekt zubereitest.
Wie man Burger anbrät
Stell deinen Grill auf hohe Hitze und leg den Burger direkt drauf – beim Grillen bekommt er automatisch eine schöne Kruste. Der Trick liegt in der Zubereitung: Kauf am besten ein Fleisch-Fett-Verhältnis von 80 zu 20 und drück mit deinem Daumen eine kleine Vertiefung in die Mitte, wenn du deine Patties formst. So behalten sie beim Grillen ihre Form. Und ganz wichtig: nicht zerdrücken! Auch wenn’s verlockend ist – wer den Burger plattdrückt, verliert wertvolle Säfte und Geschmack. Das kann den Garprozess verlangsamen und den Burger austrocknen. Wenn du Lust hast, schau dir unseren vollständigen Leitfaden zur Burger-Zubereitung an – da findest du alle Tipps für den perfekten Grillmoment.
Wie man Hähnchenbrust oder Oberschenkel anbrät
Lass die Haut am Fisch dran, wenn’s geht – sie sorgt für extra Geschmack und schützt das zarte Fleisch beim Grillen. Reib beide Seiten mit einer dünnen Schicht Öl ein. Leg den Fisch mit der Hautseite nach unten auf den Grill und lass ihn dort für etwa 3 bis 4 Minuten garen. Sobald die Haut schön knusprig ist, kannst du ihn vorsichtig wenden und mit der Hautseite nach oben weitergrillen. So bleibt alles saftig und bekommt eine herrlich krosse Textur.
Wie man Würstchen anbrät
Die Würste der Länge nach halbieren. Die abgerundeten Seiten der Wurst einkerben und die flache Seite nach unten auf den Grill legen. Um das Umdrehen zu erleichtern, legen Sie sie in einem Winkel über die Grills und geben Sie ihnen einen kleinen Schubs zum Drehen. Rohe Brats und italienische Würste können etwa 3 bis 5 Minuten brauchen, um richtig anzubraten. Kielbasa und vorgeräucherte Würste benötigen nur 1 bis 3 Minuten pro Seite.
Wie man Schweinekoteletts anbrät
Schneide die äußere Fettschicht vom Fleisch ab – das hilft, dass die Koteletts beim Grillen flach bleiben, wenn sich die Proteine zusammenziehen, und sorgt dafür, dass die Säfte im Fleisch bleiben.
Bei dünn geschnittenen Koteletts reicht es, sie etwa 1 Minute pro Seite scharf anzubraten. Achte darauf, dass die Innentemperatur etwa 82 °C erreicht – dann sind sie perfekt gegart.
Wie man Rippchen anbrät
Heiz deinen Grill auf mindestens 230 °C vor. Hol deine vorgegarten Rippchen raus und tupf überschüssige Feuchtigkeit mit Küchenpapier ab. Leg die Rippchen flach über die direkte Hitze – du willst auf jeder Seite eine schöne, appetitliche Bräunung erreichen. Das dauert etwa 10 bis 15 Minuten. Wenn du deine Rippchen mit Sauce verfeinern willst, mach das erst in den letzten fünf Minuten – so karamellisiert sie schön, ohne zu verbrennen.
Wie man Jakobsmuscheln anbrät
Wenn deine Jakobsmuscheln noch diesen harten Abduktionsmuskel haben, entferne ihn zuerst – der stört beim Essen. Tupf die Muscheln mit einem Papiertuch trocken, damit sie schön anbraten. Bestreich sie vorsichtig mit etwas Butter oder Öl und würze sie nach deinem Geschmack. Leg sie mit der flachsten Seite zuerst auf den heißen Grill, schließ den Deckel und lass sie 1 Minute garen. Nimm dann eine Zange und roll die Jakobsmuscheln vorsichtig auf die andere Seite. Wenn sie noch am Rost kleben, brauchen sie ein bisschen mehr Zeit – dann lösen sie sich von selbst. Auf der zweiten Seite ebenfalls 1 Minute grillen. Jakobsmuscheln sind super empfindlich, deshalb reicht ein kurzes Anbraten völlig aus. Ziel ist eine Kerntemperatur von etwa 55 °C – dann sind sie zart, haben eine milchig-weiße Oberfläche und schmecken einfach fantastisch.
Wie man Thunfisch anbrät
Trockne deine Thunfischsteaks zuerst mit Küchenpapier und würze sie nach deinem Geschmack – Salz, Pfeffer, vielleicht ein Hauch Zitrone oder Sesam passt super. Leg sie auf den heißen Grill und lass sie etwa 2,5 Minuten auf der ersten Seite garen, bevor du sie vorsichtig wendest. Der Thunfisch wird innen wahrscheinlich noch rot sein – und das ist völlig okay! Wenn du Thunfisch in Sushi-Qualität hast, kannst du ihn bedenkenlos rare genießen. Außen schön knusprig, innen zart und roh – genau wie bei Jakobsmuscheln ist das die perfekte Art, ihn zuzubereiten. Ein echtes Highlight vom Grill!
Wie man rückwärts anbrät
Erstens: Was ist eigentlich rückwärts Anbraten? Das ist eine geniale Technik für alle, die sowohl zarten Rauchgeschmack als auch eine perfekte Kruste wollen. Du räucherst dein Fleisch zuerst langsam bei etwa 110 °C – also low and slow – und gibst ihm danach ein heißes Finish bei rund 260 °C. So bekommst du das Beste aus beiden Welten. Der Name kommt daher, dass man beim klassischen Braten zuerst scharf anbrät und dann im Ofen fertiggart. Beim rückwärts Anbraten drehst du das Ganze um: Erst räuchern, dann anbraten. Das hat gleich mehrere Vorteile – du bringst richtig viel Rauchgeschmack ins Innere und bekommst außen eine schöne Farbe und Textur. Und: weniger Abwasch! Besonders bei Steak funktioniert das super, aber auch Schweinekoteletts profitieren von dieser Methode. Wenn du mehr darüber erfahren willst, schau dir den Leitfaden zum rückwärts Anbraten an – da findest du alle Tipps für den perfekten Grillmoment.
Anbraten ist eine Fähigkeit
Mit diesen Tipps bist du bestens gerüstet, um jedes Mal den perfekten Geschmack, die ideale Textur und eine schöne Farbe beim Anbraten hinzubekommen. Denk aber daran: Die genaue Garzeit kann sich je nach Fleischsorte, Oberflächentemperatur und Feuchtigkeit auf dem Fleisch verändern. Also: Bleib aufmerksam, vertrau deinem Grillgefühl – und wenn du dir unsicher bist, hilft ein Fleischthermometer immer weiter.